Was macht den Unterschied?
Ein Leistungsbeurteilungssystem entfaltet seine Stärke, wenn es von allen Mitarbeiter ganzjährig gelebt wird. Was heißt das?
Führungskräfte und Mitarbeiter müssen den Bezug zur Arbeitssituation einfach herstellen können. Beurteilungskriterien müssen deshalb die Schlüsselanforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes passgenau abbilden und so formuliert sein, dass Interpretationsspielräume minimal sind. Zu jedem Kriterium gehört eine einfache und klare Beschreibung, welches Verhalten auf der jeweiligen Stufe erwartet wird. Der Beurteilte erkennt, was er tun muss, um eine höhere Stufe zu erreichen (Verhaltensverankerung).
Das Leistungsbeurteilungssystem muss wie ein „Qualitätsstandard“ ganzjährig gelebt werden und nicht nur 3 Wochen vor und nach den Beurteilungsgesprächen. Führungskräfte müssen eine klare Vorstellung zu den Anforderungen eines Arbeitsplatz haben und den damit verbundenen Erwartungen. Ist die Führungskraft hierüber in einem laufenden Austausch mit den Mitarbeitern, ist das die Grundlage für konstruktive Beurteilungsgespräche mit belastbaren Ergebnissen.
Die Einbindung der Führungskräfte bei Entwicklung und Auswahl der arbeitsplatzbezogenen Kriterien ist für die Akzeptanz des Leistungsbeurteilungssystems entscheidend.
Der Nutzen aus einem Beurteilungssystem steht und fällt mit der Qualifikation der Führungskräfte. Führungskräfte müssen im Umgang mit dem Beurteilungssystem fundiert geschult sein, das Beurteilungsgespräch professionell führen können, motivierend Feedback geben und belastbare Arbeits– und Entwicklungsziele unterstützen.
Das Leistungsbeurteilungssystem darf kein Selbstzweck sein oder nur die Basis für die Verteilung einer Prämie, mangels Alternativen, sondern ein gutes, zielgerichtetes und transparentes Führungsinstrument. Im Mittelpunkt müssen die systematische Verhaltenssteuerung und die Mitarbeiterentwicklung durch gezielte Maßnahmen stehen. Das System muss in die Zukunft gerichtet sein und darf nicht nur Verhalten und Leistung der Vergangenheit belohnen oder bestrafen.